eine projektdokumentation 1995 – 2003
Das Denkmal bildet den Abschluss der „Kollektiven Persönlichkeit Weiß“, eines Projektes von Wolfgang Sohm, das sich von 1980 bis 2003 mit der Übergabe und Übernahme des Unbewussten als auch Öffentlichen als dem bestimmenden Zustand gemeinschaftlicher Persönlichkeitsbildung befasste.
Aus dem Unbewussten, das alles bestimmend in das Leben greift, formt sich im Öffentlichen, also im Medialen sowie Sozialen – im Sinne konkreter gesellschaftlicher Umstände – eine gleichsam kollektive Persönlichkeit aus. Dieser in sich selbst rückgekoppelte Mechanismus bildet den Ausgangspunkt des Lebens, das nicht als Individuum, sondern als Körper, als Sache der Kunst, sich selbst beschreibend, Wirklichkeit, also Formung von Individuellem ist.
Ewald Kittl war seit 1980 der Körper der „Kollektiven Persönlichkeit Weiß“. In dieser Funktion ist dieses um ihn geformte Werk ein Denkmal seiner Lebensspanne, also der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts.
In ihm vollzieht sich der Prozess, von gesellschaftlicher Realität über biografisches Geschehen das Abbildhafte, letztlich in seinem Spezifischen verfestigte, das Individuelle, als „Körper des Kollektiven“ beschreibbar zu machen.
Diese Verkörperlichung, immer auch per se Vereinzelung des Gemeinsamen, bildet untereinander grundlegenden Gegensatz, dem das gemeinsam Unbewusste, als der Zwischenraum des Körperlichen, medial und sozial entwächst.
Die Zergliederung des Pathos eines Denkmals durch Anordnung, Zuordnung und Neuordnung der Beziehungen zwischen Materialien, Gegenständen, Orten und Biografien – diese Konzentrationen rückgekoppelt in Körpern und in Vorstellungen fixiert – thematisiert Gedenken ebenso wie den imaginären Raum als Ort der Transformation.